Auch in diesem Jahr konnte ich mich für die dritten US Open im Jugend-Rollstuhltennis-Grand-Slam qualifizieren, bei welchem nur die besten acht Jugendlichen der Weltrangliste antreten dürfen.
Am 2. September ging es für meinen Vater, mein Trainer Maximilian Forer und mich von Zürich aus auf große Reise. Nach einem achtstündigen Flug kamen wir gut in New York an. Um den Zeitunterschied von sechs Stunden zu bewältigen, fielen wir nach einem Abendessen erschöpft ins Bett.
Am Dienstagmorgen holten wir unsere Akkreditierungen ab, um uns frei auf dem Turniergelände bewegen zu können. An den folgenden Tagen trainierte ich zweimal täglich, um mich an die perfekten Plätze und die äußeren Bedingungen zu gewöhnen. Ich kam mit dem Zeitunterschied und dem Wetter gut zurecht und hoffte nur noch auf eine günstige Auslosung. Nach der Auslosung wusste ich, dass in der ersten Runde derselbe Gegner wie im letzten Jahr auf mich wartete: der Australier Benjamin Wenzel. Nach einem anfangs schwierigen Start fand ich meinen Rhythmus auf dem Platz und setzte meinen Gegner unter Druck. Wie im Vorjahr gewann ich mein Viertelfinale bei den US Open mit 2:6, 6:3, 6:2.
Nach einer erholsamen Nacht musste ich am Freitagvormittag im Halbfinale gegen den Lokalmatador aus Amerika, Charly Cooper, antreten. Nach einem guten Start verlor ich meinen Fokus und musste mich dem an diesem Tag besser spielenden Amerikaner mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. So musste ich mich, wie leider auch im letzten Jahr, vom Einzelbewerb und dem Traum vom zweiten Grand-Slam-Sieg 2024 verabschieden.
Dennoch hieß es noch am selben Nachmittag, sich erneut voll zu konzentrieren, da das Doppelhalbfinale auf dem Programm stand. Ich verstand mich sehr gut mit meinem Doppelpartner Ruben Harris aus England, mit dem ich bereits mehrfach zusammengespielt hatte.
Nach der Auslosung stand fest, dass wir gegen die Lokalmatadore aus Amerika antreten mussten. Nach einem guten Start schlichen sich leider immer wieder Eigenfehler in unser Spiel ein, die uns auch ein wenig das Selbstvertrauen nahmen, unser Können im schnellen Tennis zu zeigen. So mussten wir das Match mit 1:6, 4:6 abgeben.
Leider konnte ich nicht an die Leistungen bei den French Open anknüpfen und musste mich bei den diesjährigen US Open mit zwei Halbfinalteilnahmen zufriedengeben. Dennoch bin ich sehr stolz auf meine Leistung. Die Erfahrungen, die besonderen Eindrücke und die wertvollen Begegnungen kann mir niemand mehr nehmen.
Ein ganz besonderer Dank geht an meinen Trainer, der mich die ganze Woche über perfekt unterstützt hat, sowie an meine Sponsoren, ohne die ich diese großartige Chance niemals gehabt hätte.
Bilder: By Pete Staples / USTA